Innovationen, die auf Ebene der Medizintechnik erfolgen, gehen meist mit einem enormen Potenzial sowohl für die künftige Gesundheitsversorgung als auch für die wirtschaftlichen Chancen des durchführenden Unternehmens einher. Dabei hat sich die Medizintechnik in den letzten Jahren zunehmend zu einem wachstumsstarken sowie hochinnovativen Industriezweig entwickelt. Der Jahresumsatz der Branche liegt bei rund 30 Milliarden Euro. Die Investitionsbereitschaft, die aus diesem Umsatz herrührt, beträgt aktuell rund 9 Prozent in den Bereich Forschung und Entwicklung.
Ein weiterer Aspekt, der für eine Unterstützung der Unternehmen durch Subventionen im Rahmen von KMU innovativ Medizintechnik spricht, ist die weltweit hohe Nachfrage nach medizintechnischen Produkten aus Deutschland. So nehmen Produkte mit dem Privileg “Made in Germany” auch weiterhin Spitzenpositionen in internationalen Nachfragerankings ein. Ein Grund ist der hohe Qualitätsanspruch. Der wirtschaftliche Erfolg der Unternehmen aus der deutschen Medizintechnik ist im Wesentlichen auf die Innovationen und die Entwicklung neuer Produkte zurückzuführen. Produkte, die nicht älter als drei Jahre sind, machen etwa ein Drittel des Gesamtumsatzes aus. Gleichzeitig blicken die Unternehmen aber auch immensen Herausforderungen entgegen. Der Markt wird von einer enormen Dynamik geprägt.
Ein weiterer Aspekt ist, dass der Prozess mit der Entwicklung, Erforschung und Herstellung von Medizinprodukten nicht abgeschlossen ist. Es muss immer auch eine klinische Erprobung nachgewiesen werden.

Mit KMU innovativ Medizintechnik kann sowohl die Entwicklung als auch die Herstellung sowie Erforschung medizintechnischer Produkte gefördert werden. Im Fokus stehen dabei innovative Lösungen, mit denen sich der im Gesundheitswesen vorhandene Versorgungsalltag verbessern lässt.

Im Fokus von KMU innovativ Medizintechnik stehen kleine und mittlere Unternehmen. Gerade der Mittelstand wird durch die großen Industrieunternehmen in diesem Bereich erheblich unter Druck gesetzt. Immerhin können sie gerade im Bereich der Großgeräte den Markt deutlich dominieren. Trotzdem gibt es im Bereich der Medizintechnik insgesamt rund 1.300 KMU. Sie beschäftigen etwa 140.000 Mitarbeiter und sind damit für die Gesamtwirtschaft durchaus relevant. Sie bilden nach Ansicht des BMBF das innovative Rückgrat der deutschen Medizintechnik und sollen durch die Förderung die nötige Unterstützung erhalten.

Die Antragstellung für das Förderprogramm KMU innovativ Medizintechnik erfolgt in einem kompetitiven Prozess in zwei Stufen. In der ersten Stufe muss zu zwei Stichtagen im Jahr (15. April und 15. Oktober) eine Antragsskizze eingereicht werden. Nach erfolgter positiver Begutachtung wird man zur Einreichung eines Vollantrags ausgefordert. Die Beantragung ist bei KMU innovativ Medizintechnik für vorwettbewerbliche Entwicklungs- und industrielle Forschungsvorhaben möglich.
Gefördert werden Personalkosten, Kosten für Unteraufträge und Materialkosten.